Veraltete Konzepte oder Mut zur Verkehrswende?

LKW Kolonnen quer durch das Biosphärenreservat Pfälzerwald
LKW Kolonnen quer durch das Biosphärenreservat Pfälzerwald

 

Die Interessengemeinschaft Landschaft Südwest (IGLSWIGLSW = Interessen Gemeinschaft Landschaft Südwest, Verein gemäß § 54 BGB) fordert die Politik in Land und Bund auf, den weiteren Ausbau der B10 im Zuge der aktuellen politischen Diskussionen um eine Verkehrswende kritisch zu prüfen. Noch ist es nicht zu spät, dieses an Verkehrskonzepten der Vergangenheit orientierte Straßenprojekt zu ändern! Die Bürgerintitiative Schützt den Pfälzerwald schließt sich dieser Forderung vollumfänglich an!

 

Gerade im sensiblen Zentrum des grenzüberschreitenden Biosphärenreservats Pfälzerwald-Nordvogesen sollte die Politik mit guten Beispiel vorangehen und dort beispielhafte, natur-verträgliche, menschenverträgliche Verkehrskonzepte im Sinne der Verkehrswende entwickeln.

 

Sicherlich braucht es politischen Mut, dieses Projekt – es wurde vor allem von der wirtschaftlich schwächeren Westpfalz-Region vorangetrieben – neu zu bewerten.

 

Doch würde dieser Mut belohnt: Eine ganze Region beginnt einen neuen Weg, geht alternative Verkehrskonzepte an, zum Wohle Aller und der nachfolgenden Generationen.

 

Ein Ausbau – so wie er jetzt vorgesehen ist – bedeutet gemäß den alten Prognosen massiv ansteigenden Verkehr, vor allem mehr LKW-Verkehr!

 

Er nimmt weiter zu wegen des wachsenden Internet-Handels; dieser schwächt zudem den Einzelhandel, gerade in der Westpfalz-Region.

 

Der Ausbau – so wie er jetzt geplant wird – bedeutet Abgrabung an Berghängen, Auffüllen von Talflächen, quer durchs Biosphärenreservat! Hinzu kommt ein geplanter LKW-Rastplatz bei Wilgartswiesen. Zur Bändigung des Regen- und Tauwassers (dieses ist streusalzig) sind weitere Eingriffe in die Landschaft nötig.

 

Für die Anliegergemeinden und die Urlaubsregion bringt solcher Ausbau die unumkehrbare Zerstörung des naturnahen Landschaftsbilds, noch mehr Lärm und Luftbelastung sowie absehbar auch mehr Ausweichverkehr. Der Verkehrszuwachs erhöht auch noch die CO2-Emissionen. Das unterläuft die Klimaschutzpolitik der Bundesregierung!

 

Wer will für dieses veraltete Verkehrskonzept die Verantwortung übernehmen?

 

Verfolgt man die aktuellen politischen Diskussionen, dann erscheint es wenig sinnvoll, zäh an diesem Straßenprojekt festzuhalten; voraussichtlich würde es erst um 2035 fertig und für jeden Baukilometer rund 10 Millionen € verschlingen. Die drängenden Fragen der Zukunftsmobilität und Infrastruktur beantwortet das Ausbau-Projekt jedenfalls auch für diese Region nicht!

 

Man beachte die jüngsten Gespräche der Oberbürgermeister von Pirmasens und Landau: Da schaut man scharf auf die Probleme des B10-Ausbaus!

 

Die IGSLW und die BI Schützt den Pfälzerwald fordern: Wagt einen kritischen Blick auf dieses veraltete Verkehrsprojekt!

 

Wagt die Mehrspurigkeit im Kopf, aber nicht durch das Biosphärenreservat! Mut zu neuen Wegen!

 

Mit freundlichen Grüßen, Ihr IGLSW-Autorenteam

 

i.A. Walter Stutterich und Rudolf Ahrens-Botzong

 

weitere Informationen:

 

http://b10-transitfrei-jetzt.info/information/veraltete-konzepte-oder-mut-zur-verkehrswende/

 

https://www.rheinpfalz.de/lokal/landau/artikel/wer-will-denn-da-hin/