Nicht tatenlos zusehen wie unsere Wälder in Deutschland ausgebeutet werden!
Gemeinsam mit anderen Bürgerinititativen aus dem gesamten Bundesgebiet haben wir uns im Juli 2017 in Darmstadt (Hessen) zu einem Interessenverband zusammen geschlossen.
Nach Ansicht unserer BundesBürgerInitiative WaldSchutz (BBIWS) ist im deutschen Wald eine neue und sehr gefährliche Entwicklung erkennbar. Seit den Reformen der Landesforstverwaltungen ist zunehmend eine „holzfabrikmäßige“ Nutzung der Wälder vor den Gemeinwohlfunktionen in den Vordergrund gerückt. Ausdruck dieser Entwicklung ist u. a. ein stark verdichtetes System von Holzrückegassen und Forststraßen. Die dabei eingesetzten Erntemaschinen verdichten die empfindlichen Waldböden auf irreparable Weise.
Die gesetzlich festgeschriebenen Schutz- und Erholungsfunktionen des Waldes haben dabei stark an Bedeutung verloren. Die eklatanten Defizite an wirklich alten Wäldern mit ausreichenden Totholzmengen als Lebensraum und zur Sicherung der Artenvielfalt lassen sich“, so der Autor einer umfassenden Studie zur Bundeswaldinventur, Norbert Panek, „mittlerweile auch durch die Daten der Bundeswaldinventur eindeutig belegen.“
Wälder ohne Schutz
Moniert wird von uns vor allem der mangelnde Schutz der Wälder in Deutschland. Die Fläche, auf der aus Naturschutzgründen keine Nutzung mehr zulässig ist, umfasst nicht einmal zwei Prozent der deutschen Waldfläche. Selbst in den unter Naturschutz gestellten Waldbeständen wird weiter intensive Holznutzung betrieben. Unsere Staatswälder sind aus Sparzwang schutzlos einer industriemäßigen Forst- und Holzwirtschaft ausgeliefert, für die der Preis von Wäldern mehr zählt, als deren langfristiger ökologischer Wert für Mensch, Pflanze und Tier. Der Naturschutz hat sich bisher nicht ausreichend durchsetzen können.
Da in nahezu allen Bundesländern die gleiche Problematik in Sachen Waldwirtschaft zu beobachten ist, können die Initiativen nicht mehr länger tatenlos zu sehen, wie unsere Wälder immer mehr ausgebeutet werden und das Prinzip der Nachhaltigkeit auf der Strecke bleibt. Es ist allerhöchste Zeit für ein schnelles Umdenken und Umlenken sowie für eine eingehende Überprüfung der Bewirtschaftungsgrundsätze.
Politikwechsel gefordert
Die Bundesinitiative Waldschutz fordert daher, den seit über zehn Jahren mit der Forstreform beschrittenen Weg umgehend zu verlassen. Staatliche Forstbetriebe dürfen nicht länger vornehmlich erwerbswirtschaftlich und profitorientiert wirt-schaften. Der Wald ist mehr als nur ein Holzlieferant. Sein Schutz ist eine gesamt-gesellschaftliche Aufgabe. Der öffentliche Wald ist zudem Bürgerwald. Die Bürger haben dort ein Recht auf Information und Beteiligung.
Ein Katalog mit Forderungen hat die Bundesinitiative kürzlich an die Bundesumweltministerin Hendricks sowie an den für die Forstwirtschaft zuständigen Bundesminister Schmidt und an die Fraktionen des Bundestages gesendet. Darin plädiert die Initiative u. a. für eine dauerwaldartige, ökogerechte Bewirtschaftung des öffentlichen Waldes nach dem so genannten „Lübecker Modell“, das bewiesen hat, dass naturschonendes Wirtschaften langfristig keinen Verzicht bedeutet.
Kontakt:
BundesBürgerInitiative Waldschutz (BBIWS)
- GEMEINSAM stark für unseren Wald -
http//:www.bundesbuergerinitiative-waldschutz.de