Der Pfälzerwald ist in einem schlechten Zustand. Nach Ansicht unserer Umweltministerin Ulrike Höfken ist daran allein das Klima schuld. Der Meinung sind wir nicht. Gemeinsam mit der Bundesbürgerinitiative Waldschutz sind wir der Ansicht, dass ein großer Teil der Schäden vielmehr auch hausgemacht sind. Unsere Wälder verkommen zunehmend zu Holzfabriken.
06. Mai 2020
Die jetzt beklagten Dürreschäden an den Buchen dürften in erster Linie das Ergebnis einer falschen Forstbewirtschaftung sein, die zu stark aufgelichteten Schirmschlag-Beständen führt. Zu fordern wäre daher ein Verbot des Großschirmschlags in Buchenwäldern, vor allem in Schutzgebieten, eine Erhöhung der Totholz-Anteile, eine sofortige Abkehr von der Nadelholz-Wirtschaft sowie die umgehende Einführung von Schutzprogrammen auf Bundesebene.
Wald im Klimawandel · 29. Februar 2020
Im Biosphärenreservat Pfälzerwald sind überhaupt viele Waldbesucher im Winter 2019/20 entsetzt und viele Zuschriften erreichen die BBIWS. Kaum ist der Dürresommer zu Ende, beginnen Harvester mit dem Einschlag alter Buchen und Eichen, mit dem Ausverkauf der wenigen noch erhaltenen älteren Bäume in den für die Artenvielfalt und den Vogelbrutraum so wichtigen Laubwaldbeständen. Altbäume außerhalb der Kernzonen haben auch hier mittlerweile Seltenheitswert.
Nicht jeder mag die Fokussierung auf die Person Peter Wohlleben, aber dieser so andere Förster kommt authentisch daher und man glaubt ihm, dass sein Herz für den Wald schlägt, dass er Naturschutz betreibt UND Holz erntet, aber nicht im Raubbau. Da verzeiht der Zuschauer am Ende sogar die bleichen Beine in der Badewanne.
01. November 2019
Die Pfälzer können stolz auf diese schönen Adligen sein! Königsfarne waren bis Anfang des 19. Jahrhunderts hier noch weit verbreitet. Sie sind in Waldquellmooren und an sickerfeuchten Waldhängen zu finden. Wenn aber diesen Standorten durch forstliche Eingriffe der Schatten genommen und der Wasserhaushalt nachhaltig gestört wird, dann sind die restlichen seltenen Giganten wohl bald ebenfalls von der Waldfläche verschwunden.
07. Oktober 2019
Trotz Klimawandel und massivem Trockenstress in unseren Laubwäldern startet aktuell bundesweit die Durchforstung der Staats- und Kommunalwälder mit hohen Einschlägen wie in allen Jahren zuvor. Entnommen werden vielerorts die ca. 120 - 140 Jahre alten Buchen, die jetzt noch das Kronendach des Waldes geschlossen halten und im naturnahen Wald das Waldinnenklima vor Erwärmung und gesteigerter Verdunstung schützen.
29. September 2019
Das überraschende Absterben der Buchen im Klimawandel wird in den Forsten beklagt. Aber seltsamerweise bleibt ein wichtiger Vorgang im Buchenwald konsequent unerwähnt: der Schirmschlag. Warum?
Angesichts der aktuellen Waldkrise fordert eine Gruppe von Waldexperten, Forstpraktikern, Waldbesitzern, Verbändevertretern, die BundesBürgerInitiative WaldSchutz (BBIWS) mit den ihr angeschlossenen Bürgerinitiativen in einem offenen Brief an Bundesministerin Julia Klöckner eine Abkehr von der konventionellen Forstwirtschaft.
Wir brauchen endlich Ruhepausen für den deutschen Wald, der jahrtausendelang ausgebeutet wurde. Wir brauchen ein neues, ökologisch orientiertes Konzept für den zukünftigen Wald, - keinen hektischen „Waldumbau“, sondern schlicht Waldentwicklung – hin zu mehr Naturnähe, die dem Wald als Ökosystem alle notwendigen Spielräume belässt, um selbstregulierend auf die sich abzeichnenden Umweltveränderungen reagieren zu können.
Besser kann man es für Waldschützer und Waldliebhaber nicht auf den Punkt bringen, als Axel Weiß es am 01.08.2019 in einem Beitrag zum SWR-Umweltblog getan hat. Deshalb zitieren wir hier aus seinem Beitrag, der dieser Tage unter dem Eindruck des Klöcknerischen Pflanzaktionismus besondere Bedeutung gewinnt.